Dr. Oetker Stories
Dr. Oetker Mitarbeiterin Elvira Sherwood blickt stolz auf 50 Jahre Betriebszugehörigkeit zurück. Wir gratulieren!
1.8.2025 • Unternehmen & Kultur
1975. ABBA, QUEEN und Udo Jürgens stürmten die Charts, die Entwicklung des ersten PCs „Altair 8800“ legte den Grundstein für die Computerwelt, in Hamburg wurde der Elbtunnel gebaut und in der Bundesrepublik Deutschland die Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre geändert.
Es ist auch das Jahr, in dem unsere Kollegin Elvira Sherwood, heute Vorarbeiterin in der Produktion, Bereich Backmischung am Standort Oerlinghausen, im Alter von 15 Jahren bei Dr. Oetker durchgestartet ist.
In diesem Jahr gratulieren wir ihr herzlich zu ihrem 50-jährigen Betriebsjubiläum. Wir trafen Elvira, die gebürtig aus Oerlinghausen stammt, Mitte Juli zum Gespräch. Erfahrt mehr über ihren spannenden beruflichen Weg, der am 1. August 1975 bei Dr. Oetker im Puddingsaal (die heutige Dr. Oetker Welt mit „Puddingwunder“) begann.
Hereinspaziert! Die Eingangstür ins Werk Oerlinghausen hat Elvira unzählige Male geöffnet.
Elvira Sherwood (ES): Die Schwester meiner Freundin arbeitete 1974 bei Dr. Oetker in Oerlinghausen. Wenn wir uns trafen, schwärmte sie, unter anderem von der Brotbackmischung. Als ich mit 15 die Schule beendete, wollte ich gern eine Lehre zur Pharmazeutisch-Technischen Angestellten (PTA) machen. Das war erst mit 16 Jahren möglich. Meine Eltern sagten ‚Du bleibst nicht zu Hause, du gehst arbeiten‘. So bin ich zu Dr. Oetker gekommen – und von Anfang an hat es mir hier gefallen.
ES: Dr. Oetker beschäftige viele Jungarbeiter, wie sie damals hießen, weil sie noch nicht volljährig waren. Zuerst begann ich in Bielefeld an der Lutterstraße und war im sogenannten Puddingsaal eingesetzt – die heutige Dr. Oetker Welt. Ich musste auf Sauberkeit und Ordnung in der Produktion achten und kümmerte mich um, alles, was so anfiel. Aufgrund unseres Alters durften wir noch nicht an den Maschinen eingesetzt werden. Auch im Postkeller war ich tätig. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, weil ich die Post in allen Büros auf dem Betriebsgelände verteilte, auch in den Sekretariaten der Chefetagen. Das war ja was und ich dachte oft „Jetzt bringst du August die Post“. Das war schon eine schöne Zeit.
ES: Manchmal half ich in Oerlinghausen und wechselte schließlich 1979 ganz hierhin. Seitdem war ich auch an Produktionsmaschinen eingesetzt. Ich erinnere mich noch: Früher erstellten wir bei der Palettierung die Etiketten handschriftlich und klebten diese auf die Palletten. Auch die Abrechnung erfolgte handschriftlich. Mir wurde immer wieder ein bisschen mehr zugetraut. Ja, und dann bin ich halt geblieben.
ES: Ja, mittlerweile volljährig wurde ich immer häufiger bei Produktionsabläufen eingesetzt. Angelernt wurde ich von Anja Thorbrügge (seit 1996 Meisterin im Bereich Backmischung/Abfüllung), die damals im Bereich Materialwirtschaft tätig war. 1986 kam hier der erste PC zum Einsatz. Wir prüften Wareneingänge und -ausgänge und Lagerbestände, zum Teil schon mit elektronischen Systemen. So bin ich immer wieder ein Stück höher geklettert, sozusagen.
ES: Kann ich dir gar nicht sagen. Früher, als ich in Bielefeld angefangen hatte, war es unser Pudding. Du hattest ja eh immer den Vanillegeruch in der Nase. Ich erinnere mich gern an das Produkt „Cafeteria“. Diese bestand aus Mürbeteigplatten mit einer schönen Creme (mit Pfirsich). Darüber war dann noch eine Glasur. Das war echt lecker und einfach zu machen. Auch eine Torte mit kleinen Baisers mochte ich gerne . Mein damaliger Produktionsleiter wusste, dass ich die Baisers gern esse. Es kam vor, dass an meinem Geburtstag eine Kiste bei mir am Schreibtisch stand.
"Ich bedanke mich bei meinen Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen, die mich all die Jahre so gut unterstützt und auf dem Weg begleitet haben. Eine schöne Erinnerung ‚on top‘ war, als Carl Oetker, der den Standort Oerlinghausen besuchte, mich spontan mit einem Blumenstrauß überraschte."
ES: Die Sicherheit, das Miteinander, dieses Familiäre.
ES: Unsere Jugendfahrten waren schön, immer lustig. Wir Jugendliche (Jungarbeiter) durften ja noch nicht auf das Betriebsfest. Damit wir nicht benachteiligt wurden, organisierte das Unternehmen Jugendfahrten mit dem Bus, Tagesausflüge ins „Fort Fun“ und „Phantasialand“ oder eine Woche nach Berlin.
ES: Dass ich so weit gekommen bin. Mit 15 gestartet wurde mir Schritt für Schritt mehr zugetraut. Das so gemeistert zu haben, hat mich weiter motiviert, zum Beispiel als die Arbeit mit dem PC dazu kam. Ich bin eigentlich auf mein ganzes Berufsleben stolz.
ES: Unterstützung gab es immer. Jede/r Vorgesetzte hat mich geprägt. Seit 1986 arbeite ich mit Anja Thorbrügge zusammen. Wir sind eine Einheit, wir ergänzen uns.
ES: Da fallen mir neben den Weihnachtsfeiern die runden Geburtstage ein. Die wurden im Produktionssaal zelebriert, mit Deko und so.
ES: Morgens mache ich die Auswertung vom Vortag, gebe Fertigungsaufträge frei und unterstütze Anja. Auch Personalgespräche führe ich und erstelle Schichtpläne, also Personalplanung. Im Zuge des Shop Floor Managements und des „TPM“ sind die Aufgaben ebenfalls sehr abwechslungsreich.
(Anmerkung der Redaktion: TPM steht für Total Productive Maintenance und bezeichnet die Methode zur Steigerung der Effizienz von Produktionsanlagen durch die Einbeziehung aller Mitarbeiter in den Instandhaltungsprozess).
ES: Meine Arbeit ist ein Mix aus Büro und Produktion. Ich schaue mit, ob die Maschinen störungsfrei laufen und stehe den Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite.
Vertrautes Terrain: Elvira Sherwood begleitet seit vielen Jahren die Produktionsabläufe im Werk Oerlinghausen.
ES: Viele sagen „Wow, 50 Jahre ist eine Hausnummer“. Meine Familie ist stolz. Als mein Vater noch lebte, nannte er mich liebevoll „Oetker Elli“. Meine Eltern waren sehr stolz auf mich.
ES: Super. Lehrreich. Abwechslungsreich.
ES: Habt keine Angst vor Herausforderungen, seid fleißig – und identifiziert euch mit eurem Arbeitgeber.
2024 feierte der Standort Oerlinghausen 50-jähriges Bestehen. Unser Mitarbeitermagazin INSIDE berichtete und Elvira blättert hier nochmal durch die Geschichte des Standorts.
Birgit Deker
Pressesprecherin People and Culture
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