Dr. Oetker Stories
Der Nutri-Score ermöglicht Verbrauchern, die Nährwerte von Lebensmitteln transparent auf einen Blick zu erfassen und vergleichen. Dr. Petra-Alina Unland, Leiterin des internationalen Lebensmittelrechts, verrät im Interview, bis wann Dr. Oetker seine Produkte mit dem Nutri-Score ausstattet und ob dadurch die Rezepturen verbessert werden.
6.6.2022 • Nachhaltigkeit Our Food
Dr. Petra-Alina Unland: Aber ich freue mich tatsächlich über jedes Nutri-Score Label, das ich auf einer Verpackung unserer Produkte sehe. Zum einen, weil wir uns bei Dr. Oetker diese Transparenz für unsere Verbraucher sehr gewünscht haben. Zum anderen, weil dahinter ein umfangreiches Projekt steckt, dessen Erfolg wir nun gemeinsam in den Händen halten.
Dr. Petra-Alina Unland: Der Nutri-Score wird bis spätestens Ende 2023 vorn auf der Packung sämtlicher Produkte der Marke Dr. Oetker in Spanien, den Niederlanden, Portugal,der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg zu sehen sein. Darüber hinaus werden internationale Dr. Oetker Produkte mit Nutri-Score in weitere Länder importiert, die diese Kennzeichnung für Importware zulassen. Das ist für uns ein großer, erster Schritt in Richtung einer verbesserten Transparenz. Wir würden uns natürlich eine europaweite Akzeptanz des Nutri-Score Labels wünschen; nur so kann dem Verbraucher eine bestmögliche Kennzeichnung geboten werden.
PR Motive Nutri Score
Dr. Petra-Alina Unland: Dr. Oetker hatte schon lange geplant, das Kennzeichnungsmodell Nutri-Score zu verwenden. Für die Einführung haben wir uns entschieden, den Nutri-Score immer dann einzusetzen, wenn wir eine Produktreihe neu einführen oder relaunchen. The Good Baker und La Mia Pinsa waren damit die ersten Sortimente. Unsere Ristorante Pizzen ziehen aber beispielsweise gerade Markt für Markt nach, gefolgt von allen anderen Pizzasortimenten, Desserts und Kuchen.
Dr. Petra-Alina Unland: Der Nutri-Score ist für uns natürlich ein Ansporn. Und gleichzeitig auch ein Referenzwert, anhand dessen wir permanent überprüfen, ob wir ein Produkt hinsichtlich seines Nährwertprofils verbessern können. Auch wir bekommen dadurch eine klarere Orientierung. Schon seit Langem arbeitet Dr. Oetker daran, den Gehalt von Zucker und Salz in den Produkten zu reduzieren und verbessert, wo möglich, die Nährwertprofile. Dazu möchten wir in jedem Sortiment auch gesündere, innovative Alternativen anbieten. Das Wichtigste ist aber immer, dass der Geschmack ebenso gut bleibt wie zuvor und für Dr. Oetker bekannt.
Dr. Petra-Alina Unland: Ja, das stimmt. Manche unserer Kuchen werden den Nutri-Score E haben. Das ist aber kein Grund, diese nicht mehr anzubieten. Es geht beim Nutri-Score nicht darum bestimmte Lebensmittel zu meiden, sondern sich bewusst für die ernährungsphysiologisch bessere Alternative innerhalb einer Produktgruppe entscheiden zu können. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören viele verschiedene Lebensmittel – entscheidend ist die Menge, in der die jeweiligen Lebensmittel verzehrt werden. Mit anderen Worten: Auch Lebensmittel mit einem Nutri-Score von D oder E können ab und zu auf dem Speiseplan stehen, ohne dass man ein schlechtes Gewissen zu habenbraucht. Entscheidend sind die Portionsgrößen, aber auch der persönliche Lebensstil, beispielsweise wie viel man sich bewegt.
Dr. Petra-Alina Unland: Ich würde beides essen. Aber diese Entscheidung nimmt einem der Nutri-Score auch gar nicht ab. Er bietet Orientierung bei der Auswahl von Produkten aus der gleichen Kategorie. Zum Beispiel beim Vergleich einer Pizza mit einer anderen, einer Torte mit einem Kuchen oder einem Früchtemüsli mit einem Schokomüsli. Die Verbraucher können so erkennen, welches Produkt den günstigeren Nährwert hat und die für sie bessere Alternative wählen. Natürlich nur, wenn sie das möchten. Nährwertkennzeichnungsmodelle können immer nur ein Kompromiss sein. Der Nutri-Score ist eines der besten verfügbaren Modelle, da ungünstige und günstige Nährstoffe in eine Waagschale geworfen werden und eine sofort verständliche Kennzeichnung für Konsumenten entsteht.