Wir werden oft gefragt, wie wir bei Dr. Oetker zu bestimmten Themen stehen. Die meist gestellten Fragen mit den entsprechenden Antworten haben wir hier in einer Übersicht zusammengestellt.
Unser Ziel war und ist es, die CO₂-Emissionen an unseren Standorten kontinuierlich zu reduzieren: zum einen durch eine Verringerung des Energieverbrauchs und zum anderen durch den Ausbau erneuerbarer Energien. Das ist für uns der richtige Weg, den wir kontinuierlich und mit großer Konsequenz beschreiten. Unsere verbleibenden CO₂-Emissionen haben wir in den Jahren 2022 und 2023 kompensiert. Wir haben jedoch festgestellt, dass die Idee der Kompensation von CO₂-Emissionen als untergeordnete Zusatzmaßnahme - neben der Vermeidung und Reduktion - zwar prinzipiell gut ist, aber in der Praxis, zumindest noch nicht, zuverlässig zu echten Emissionsreduktionen führt. Daher haben wir uns entschlossen, unsere Investitionen für CO₂-Kompensationsprojekte vorerst einzustellen und stattdessen in die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks an unseren Standorten zu investieren. Ein Beispiel sind Hybridöfen für unsere Pizzaproduktion, die das Backen von Pizzen mit Ökostrom ermöglichen. Die Dr. Oetker Standorte werden ab 2024 nicht mehr als klimaneutral gelten, so wie es in den Jahren 2022 und 2023 der Fall war. Darüber hinaus möchten wir mit unserem Commitment zu SBTi unseren Fokus noch stärker auf die Vermeidung und Reduktion von CO₂-Emissionen legen.
All unsere Mitarbeiter sollen einen fairen Lohn erhalten, der es ihnen ermöglicht, die Grundbedürfnisse ihrer Familien zu befriedigen und am sozialen Leben teilzunehmen. Darunter verstehen wir den Zugang zu nahrhaftem Essen, bezahlbarem Wohnraum, ausreichender Kleidung, sicherem Transport, angemessener Bildung, guter Gesundheit und die Möglichkeit, Geld zu sparen. Ob dies der Fall ist, überprüfen wir in regelmäßigen Abständen basierend auf Daten zu Lebenshaltungskosten in Ländern, in denen Dr. Oetker aktiv ist.
Der Umgang mit Gentechnik findet weltweit unterschiedliche Akzeptanz und wird insbesondere in den Ländern der EU skeptisch betrachtet. Dr. Oetker verwendet entsprechend keine gentechnisch modifizierten Rohstoffe.
Allein in Deutschland verarbeiten wir beispielsweise insgesamt rund 1 500 verschiedene Rohwaren. Diese beziehen wir zu mehr als 95 Prozent aus Europa, den Rest weltweit. Rohstoffe, die aufgrund ihrer regionalen Herkunft nicht im näheren Umfeld erhältlich sind, werden aus den für sie typischen Anbaugebieten bezogen. Wir sehen dies auch als Chance, in weniger entwickelten Regionen einen positiven Beitrag zu leisten. In diesem Zusammenhang spielen zwei Ziele unserer Sustainability Charter eine zentrale Rolle: bis 2025 eine Menschenrechts-Due Diligence in unseren Lieferketten zu implementieren und damit aktuelle und potenzielle Risiken für Menschenrechtsverletzungen dort zu erkennen und entsprechend zu handeln sowie entwaldungsfreie Lieferketten zu etablieren und somit sicherstellen zu können, dass keine Wälder für den Anbau unserer Rohstoffe zerstört werden.
Tiefkühlpizza und Müsli werden als hochverarbeitete Lebensmittel kritisiert. Aus diesem Grund möchten wir genauer erläutern, wie wir diese Produkte herstellen.
Unsere Pizzen und Müslis enthalten im Wesentlichen die Zutaten, die jeder Verbraucher oder auch Pizzabäcker im Handel kaufen kann, um eine Pizza oder ein Müsli zuzubereiten. Den Teig für unsere Pizzen stellen wir aus Mehl, Hefe, Pflanzenöl, Salz, teilweise etwas Zucker und Wasser her. Für die Auflage kommen – je nach Sorte – zum Beispiel Tomatensoße, Käse, Schinken, Salami, Thunfisch oder Gemüse zum Einsatz. Die Zutaten unserer Müslis sind Haferflocken, weitere Getreidesorten und – je nach Sorte – Nüsse, Mandeln, Kerne, Blütenhonig, Schokoladenstückchen oder getrocknete Früchte. Die Knusperstückchen für unsere Knuspermüslis werden mit einem Binder aus Sonnenblumenöl, Honig, Glucosesirup, Zucker und gegebenenfalls etwas Vanillin gebacken.
Beim Einkauf dieser Zutaten achten wir darauf, dass sie wenig verarbeitet wurden. Zudem überprüfen wir unsere Zutaten regelmäßig auf Pestizide, Schimmelpilze oder weitere Rückstände.
Darüber hinaus kommen wir dem wachsenden Wunsch unserer Verbraucher nach einer bewussteren Ernährung nach: Seit mehr als 15 Jahren haben wir aus eigener Initiative Salz, Fett, Zucker und Zusatzstoffe reduziert. Bei unseren Tiefkühlpizzen haben wir den Salzgehalt um mehr als 20 Prozent und bei unseren Müslis den Zuckergehalt je nach Sortiment zwischen 23 und 29 Prozent verringert. Zudem bieten wir Müslis ohne Zucker im Sortiment an. Auch Zusatzstoffe haben wir in unseren Pizzen und Müslis reduziert. Aufgrund neuer Technologien kommt ein Großteil unserer Pizzaböden komplett ohne Zusatzstoffe aus. Bei einigen Produkten können wir – genau wie das Handwerk oder der Verbraucher in der häuslichen Küche – jedoch nicht ganz auf Zusatzstoffe verzichten. Dieser Einsatz ist notwendig, damit Lebensmittel bis zum Ende ihrer Haltbarkeit eine gleichbleibende Qualität behalten und sich in Geschmack und Optik nicht verändern. Wir setzen jedoch nur so wenige Zusatzstoffe wie möglich und nur so viele wie nötig ein und verzichten, wo es möglich ist, ganz auf Zusatzstoffe. Unsere Zutatenlisten führen alle verwendeten Zutaten entsprechend auf. Mehr dazu auch unter Zusatzstoffe und Aromen.
Im Rahmen unserer im Jahr 2020 verabschiedeten Dr. Oetker Sustainability Charter haben wir uns bis 2025 u.a. das Ziel gesetzt, über alle angebotenen Pizzen im Mittel einen Salzgehalt von maximal 1 Gramm/100 Gramm zu erreichen. Für alle Müslis und Desserts ist es außerdem unser Ziel, den Zuckergehalt um 15 Prozent zu reduzieren. Auch haben wir die Nährwertgehalte unserer Pizzen und Müslis durch Fettreduktion und Erhöhung von Ballaststoffen und Proteingehalten verbessert und auf weitere Zusatzstoffe verzichtet.
Diesen bereits beschrittenen Weg werden wir konsequent weitergehen. Wir verbessern unsere Rezepturen kontinuierlich und bieten neue, nachhaltigere Produkte an.
Insekten in oder als Lebensmittel finden ganz unterschiedlichen Anklang: Für einige Menschen sind sie eine Delikatesse oder dienen ihnen als Proteinquelle und für andere sind sie als Nahrung unüblich.
In der EU gelten Insekten oder deren Bestandteile in Lebensmitteln als „neuartige Lebensmittel“ und sind in der Novel Food Verordnung geregelt. Zu diesen neuartigen Lebensmitteln zählen laut EU-Verordnung Mehlwürmer, Getreideschimmelkäfer, Heuschrecken und Hausgrillen. Zum Schutz der Verbraucher sind Nahrungsmittelhersteller verpflichtet, diese Zutaten im Zutatenverzeichnis von Lebensmitteln aufzuführen und zudem einen Allergenhinweis hierfür anzubringen. Somit können sich Verbraucher immer über den Einsatz dieser Zutat anhand der Etikettierung informieren.
Aktuell verwenden wir keine dieser neuartigen Lebensmittel in unseren Produkten und haben es derzeit auch nicht geplant.
Bei Schellack (E904) und Echtem Karmin (E120) handelt es sich nicht um „neuartige Lebensmittel“, sondern um bereits seit mehr als 30 Jahren zugelassene Zusatzstoffe, die längst die entsprechenden Sicherheitsprüfungen erfolgreich durchlaufen haben.
Schellack wird häufig als Überzugsmittel für bestimmte Obstsorten verwendet. Er ist u.a. aber auch zugelassen für Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel, Süßwaren oder Schokolade.
Echtes Karmin gehört zu den Lebensmittelfarbstoffen, die aus natürlichen Quellen gewonnenen werden und verleiht Lebensmitteln eine intensive rote Farbe. Bei uns kommen diese beiden Zusatzstoffe im Wesentlichen bei unseren Dekorartikeln zum Einsatz. Dabei verfahren wir immer nach dem Grundsatz: Es werden so wenige Zusatzstoffe wie möglich und nur so viele wie nötig eingesetzt.
Weitere Informationen zur Verwendung von Zusatzstoffen finden Sie unter Zusatzstoffe und Aromen.
Dr. Oetker setzt weltweit größtenteils Rainforest
Alliance-zertifizierten Kakao ein. Für neu akquirierte Unternehmen gewähren wir mit Blick auf bestehende Lieferverträge eine Übergangsfrist von drei Jahren.
Wir fordern ausdrücklich von all unseren Lieferanten, die Einhaltung international anerkannter Menschenrechte unter Beachtung geltender Gesetze sicherzustellen. Das umfasst auch das Verbot von Kinderarbeit nach den Konventionen der ILO (International Labour Organization) und adressiert damit das wohl dringlichste Problem bei der Kakaoproduktion. Zusätzlich verfügen die meisten unserer Lieferanten nachweislich über eigene Programme, um Nachhaltigkeit bei Anbau und Produktion von Kakao zu fördern.
Entsprechend der Dr. Oetker Sustainability Charter verfolgen wir das Ziel, weltweit bis 2025 nur Eier sowie Eiprodukte zu verwenden, die mindestens aus Bodenhaltung stammen. In Europa ist dies bereits ausschließlich der Fall, international derzeit zu 98,5 %. Wir haben dies weltweit als klare Vorgabe in unseren jeweiligen Spezifikationen und somit in den Lieferantenverträgen festgelegt und können es durch entsprechende Zertifikate bestätigen. Für neu akquirierte Unternehmen gewähren wir Übergangsfristen gemäß bestehender Lieferverträge von maximal drei Jahren.
Je weniger Lebensmittel verschwendet werden, desto besser ist das für Klima und Umwelt. Der direkte Einfluss von Lebensmittelproduzenten wie Dr. Oetker ist hier relativ gering: So fallen bei der Verarbeitung in der Produktion nach aktuellen Studien in Deutschland beispielsweise nur ca. 18 Prozent* der Lebensmittelabfälle an. Diesen Anteil versuchen wir weiter zu verringern: Unsere Sustainability Charter sieht vor, dass wir bis 2025 25% weniger Lebensmittelabfälle in der Produktion haben werden.
Aber auch außerhalb unseres direkten Einflusses sehen wir uns in der Verantwortung: Durch entsprechende Produkt- bzw. Portionsgrößen, eine möglichst lange Haltbarkeit und eine Aufklärung des Verbrauchers zum Umgang mit dem MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) können wir indirekt dafür sorgen, dass möglichst wenig Lebensmittel entsorgt werden.
Auch stehen wir beim Thema Lebensmittelverschwendung in engem Austausch mit unseren Lieferanten: Was passiert mit Rohstoffen, die wir an Lieferanten zurückgeben müssen, weil sie nicht unseren Anforderungen hinsichtlich Qualität oder Größe entsprechen? Die meisten unserer Lieferanten stellen sicher, dass sie diese verzehrfähigen Retouren verantwortungsvoll für Lebensmittel weiterverwenden.
*Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) im Auftrag des Bundesernährungsministeriums (BMEL) zusammen mit der Universität Stuttgart in der Studie "Lebensmittelabfälle in Deutschland – Baseline 2015", 2019
Wir bei Dr. Oetker möchten bis Ende 2025 Lieferketten etablieren, in denen keine Entwaldung und Umwandlung von Wäldern stattfindet. Dieses Ziel haben wir fest in unserer Dr. Oetker Sustainability Charter verankert. Denn die Abholzung von Wäldern für landwirtschaftliche Nutzflächen ist ein globales Problem: Wälder sind nicht nur gigantische Kohlenstoffspeicher und filtern unsere Luft. Sie sind zudem entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt und stellen wichtige Lebensräume für Menschen und Tiere dar.
Bei der Definition von „Wald“ und „Entwaldung“ richten wir uns nach den Kriterien der Accountability Framework Initiative (AFI). Sie legt auch das so genannte „Cut-Off-Date“ auf den 01.01.2020 fest – das Datum, nach dem keine Entwaldung auf Flächen stattgefunden haben darf, auf denen Rohwaren für Dr. Oetker entstehen. Darüber hinaus haben wir für Dr. Oetker definiert, dass auf diesen Flächen auch keine sogenannte Umwandlung von Wäldern erfolgt sein darf. Wir möchten nicht, dass Wälder für die Herstellung unserer Produkte abgeholzt werden – und ebenso wenig, dass man weitere Ökosysteme wie Feuchtgebiete, Savannen und Grasland in landwirtschaftliche Anbaugebiete umwandelt.
Um schnell Fortschritte zu erzielen, konzentrieren wir uns zunächst auf Risikowarengruppen, also Rohwaren mit einem besonders hohen Risiko für Entwaldung: Dazu zählen Soja, Palmöl, Kakao, Rohrzucker aus Brasilien und papierbasierte Verpackungen. Aber auch Fleisch, Milchprodukte und Gelatine fallen darunter – denn hierfür werden neben Weideflächen auch große Flächen für den Anbau von Futtermitteln benötigt. Für diese Hochrisikowarengruppen entwickeln wir individuell Lösungen mit unseren Lieferanten, definieren neue Einkaufsstandards und verfolgen deren Einhaltung.
Mit der Einführung des Nutri-Scores und weiterer Initiativen für mehr Transparenz, möchte Dr. Oetker bewusste Kaufentscheidungen von Verbrauchern fördern und ihnen die bestmögliche Orientierung bei der Auswahl ihrer Lebensmittel ermöglichen. Bis Ende 2023 haben wir mit Hochdruck daran gearbeitet, den Nutri-Score in Spanien, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg einzuführen. Somit ist das Label in den entsprechenden Märkten inzwischen vorn auf der Packung sämtlicher Produkte der Marke Dr. Oetker, die in den Anwendungsbereich des Nutri-Scores fallen, zu sehen. Für Länder, die den Nutri-Score nicht akzeptieren, soll es zukünftig eine vergleichbare Kennzeichnung geben.
Zwischenzeitlich wurden allerdings die ursprüngliche Markensatzung und der Algorithmus durch den Lizenzgeber Santé Publique für die Berechnung des Nutri-Scores überarbeitet. Dies hat zur Folge, dass sich der Nutri-Score für einige unserer Produkte ändern wird. Ab dem 1.1.2024 führen wir gemäß der neuen Vorgaben bis Ende 2025 sukzessive diesen neuen Nutri-Score auf unseren Verpackungen ein. In dieser Übergangsphase von Anfang 2024 bis Ende 2025 kann es sein, dass Verbraucher ein Produkt mit einer identischen Rezeptur, aber unterschiedlichem Nutri-Score in der Hand halten.
Dr. Oetker verwendet verschiedene pflanzliche Öle, die je nach Verfügbarkeit aus unterschiedlichen Ländern stammen können. Palmöl beziehen wir hauptsächlich aus Indonesien und Malaysia.
Dr. Oetker versucht, den Verbrauch von Palmöl so gering wie möglich zu halten, erachtet den vollständigen Verzicht aktuell jedoch weder für umsetzbar noch für sinnvoll: Laut aktuellen Studien nimmt die Produktion von Sonnenblumen- oder Rapsöl fast das 5-Fache der Anbaufläche in Anspruch, die für die Produktion von Palmöl benötigt wird. Hinzu kommt, dass es für viele der in Frage kommenden Öl-Arten wie Kokosöl oder Sheafett noch keine dem RSPO vergleichbaren Standards gibt. Dadurch lassen sich mögliche ökologische, aber auch soziale Folgen in den Anbauländern aktuell kaum abschätzen.
Gleichzeitig sind wir seit 2011 Mitglied beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, kurz: RSPO) und unterstützen dessen Vision, „Märkte so zu verändern, dass nachhaltiges Palmöl zur Norm wird“. Um der globalen Zerstörung von Waldflächen entgegenzuwirken, zielen wir darauf ab, weltweit nur noch Palmöl in unseren Produkten einzusetzen, das den RSPO-Standard „Segregated“ hat. Für das Palmöl, das wir direkt einkaufen, haben wir dieses Ziel international bereits zu mehr als 90 Prozent erfüllt. Der aktuelle Status, zu welchem Anteil Dr. Oetker „Segregated“ Palmöl bezieht und zu welchem „Mass Balance“, lässt sich beim RSPO direkt einsehen: Dr. August Oetker KG | Member | RSPO - Roundtable on Sustainable Palm Oil
Nur bei neu akquirierten Unternehmen gewähren wir eine Übergangslösung, da wir möglicherweise bestehende Lieferverträge übernehmen müssen. Diese können auch Rohstoffe oder Produkte umfassen, die gar nicht RSPO-zertifiziert sind oder nicht nach dem „Segregated“-Standard. Die Unternehmen müssen dann spätestens nach drei Jahren den Standard „Mass Balance“ erfüllen, spätestens nach fünf Jahren muss die Umstellung auf den „Segregated“-Standard erfolgt sein. Insbesondere bei Zutaten, in denen Palmöl nur eine sehr geringe Komponente des Rohstoffes ist, wie zum Beispiel in Emulgatoren, ist es teils herausfordernd, diese in „Segregated“-Qualität zu bekommen.
Darüber hinaus verpflichten wir uns, die Anforderungen des RSPO zur Shared Responsibility, also einer gemeinsamen Verantwortlichkeit, einzuhalten. Weitere Informationen finden Sie in unserer Grundsatzerklärung zur Menschenrechtsstrategie der Oetker-Gruppe und in unserem Supplier Code of Conduct.
Im Rahmen der Nachhaltigkeitscharta hat sich Dr. Oetker zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 nur noch recycelbare, wiederverwendbare oder kompostierbare Verpackungen zu verwenden und diese, wo immer möglich und sinnvoll, ganz zu vermeiden.
In manchen Fällen ist Plastik nach sorgfältigem Abwägen allerdings derzeit noch im Vergleich zu Papier das bessere Verpackungsmaterial. Plastik bietet eine hohe Produktsicherheit und weist ein geringes Gewicht auf. Das wirkt sich positiv auf die Sicherheit und die Klimabilanz des Transportes aus. Natürlich überprüfen wir dabei kontinuierlich, wie wir den Materialeinsatz für die Verpackung so gering wie möglich halten können.
Auch arbeiten wir nicht zuletzt an einer möglichst optimalen Recyclingfähigkeit unserer Verpackungsbestandteile, die aus Plastik sind. Die von uns überwiegend verwendeten Mono-Materialien, also solche, die nur aus einer Art Material bestehen, bieten Vorteile. Auch unsere transparenten und hellen Kunststoffe werden von den Sortieranlagen der Recyclingunternehmen meist fehlerfrei identifiziert und damit den richtigen Materialströmen zugeordnet.
Natürlich beobachten wir auch den Markt für alternative Verpackungsmaterialien. Aktuell ist es jedoch so, dass viele Plastikalternativen von den bestehenden Recyclingsystemen (noch) nicht recycelt werden können.
In puncto nachhaltige Verpackungsentwicklung besteht für uns ein nächster Schritt in der Verwendung eines möglichst hohen Anteils an recyceltem Material. Bei unseren Verpackungsmaterialien aus Papier oder Pappe ist dies je nach Material zu 70 bis 80 Prozent der Fall.
Darüber hinaus ist der Einsatz wiederverwerteter Materialien laut der aktuellen Gesetzeslage für Lebensmittel kaum oder nur sehr begrenzt möglich. So ist es nicht erlaubt, recycelte Kunststoffe aus nicht geschlossenen Materialkreisläufen im direkten Kontakt mit Lebensmitteln einzusetzen. Damit die Nutzbarkeit von rezyklierten Verpackungsmaterialien, also solchen, die aus wiederverwerteten Materialien bestehen, für Lebensmittel signifikant gesteigert wird, bedarf es seitens der EU einer Überarbeitung der Zulassungsanforderungen.
Nachhaltig zu handeln ist für Dr. Oetker ein Schritt auf dem Weg zu regenerativem Wirtschaften: Wir möchten nicht nur die negativen Auswirkungen auf die Welt reduzieren oder komplett vermeiden, sondern eine positive Auswirkung auf unsere Umwelt haben und damit die Lebensgrundlage für Menschen und Tiere verbessern. Für Dr. Oetker ist dies ein wichtiger Punkt für eine lebenswerte Zukunft, für die wir jetzt die Weichen stellen.
Ein Beispiel dafür sind die Methoden der „regenerativen Landwirtschaft“. Lebensmittel werden dabei so hergestellt, dass die Bodengesundheit verbessert, Wasserkreisläufe gestärkt und die Vielfalt von Tieren und Pflanzen gefördert werden. Das Ergebnis sind lebendigere Böden, die zusätzlichen Kohlenstoff binden, mehr Wasser speichern, eine verbesserte Nährstoffverfügbarkeit aufweisen und damit weniger Dünger und Pestizide benötigen. Dies führt auf lange Sicht zur Verbesserung für den Klimaschutz, die Biodiversität, den Wasserhaushalt und auch zu mehr Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterereignisse.
Dr. Oetker arbeitet derzeit in einem Projekt daran, verschiedene Formen der regenerativen Landwirtschaft zu fördern und Rohwaren aus regenerativer Landwirtschaft zu beziehen. Das Projekt fokussiert sich in seiner ersten Phase auf die Rohwaren Weizen und Getreide sowie Zucker (Rüben). In 2023 sollen in diesem Rahmen entsprechende Pilotprojekte an den Start gehen.
Sprechen wir über Salz in Lebensmitteln, so meinen wir den Natriumgehalt des Lebensmittels. Zum hauptsächlichen Teil resultiert dieser Natriumgehalt aus dem Gehalt an Kochsalz, chemisch Natrium-Chlorid (NaCl). Aber auch andere Natriumsalze, z.B. Backpulver oder der natürlich vorkommende Natriumgehalt von Zutaten haben hier Einfluss.
Salz ist im menschlichen Körper sehr wichtig für bestimmte Körperfunktionen wie z. B. der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushaltes der Körperzellen und zur Regulation des Blutdrucks. Wenn wir zu viel Salz essen, kann dies auf Dauer zu Bluthochdruck führen. Dr. Oetker versucht daher, den Salzgehalt in seinen Pizzen möglichst gering zu halten.
Einerseits wird den Pizzen Kochsalz zugefügt, um beispielsweise die Teigherstellung und den würzigen Geschmack zu unterstützen, andererseits ist Salz bereits Bestandteil vieler Rohwaren.
Insbesondere bei der Herstellung von Zutaten wie Salami, Schinken und Käse wird Salz aufgrund seiner konservierenden Eigenschaft benötigt, um Bakterien- und Schimmelwachstum zu verhindern und damit die mikrobiologische Sicherheit der Zutaten zu gewährleisten. Wo fehlendes Salz die Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit der Produkte gefährdet, müssten weitere Zutaten oder auch Konservierungsstoffe diese Funktion übernehmen. Will man, so wie wir von Dr. Oetker, auf diese verzichten, bleibt bei bestimmten Produktsorten eine Restmenge Salz, die sich in letzter Konsequenz nicht weiter reduzieren lässt.
Nichtsdestotrotz konnten wir den Salzgehalt in unseren Tiefkühlpizzen reduzieren: Von 2007 bis 2023 konnte der Salzgehalt der international angebotenen Pizzen durch eine stufenweise Verringerung von 1,59 Gramm / 100 Gramm auf 1,09 Gramm / 100 Gramm gesenkt werden.
Bis zum Jahr 2025 haben wir uns das Ziel gesetzt, für alle Pizzen im absatzgewichteten Durchschnitt einen Kochsalzgehalt von maximal 1 Gramm/100 Gramm zu erreichen.
Hierfür forscht Dr. Oetker intensiv in Zusammenarbeit mit Rohwarenherstellern und-lieferanten sowie Universitäten daran, insbesondere bei den grundlegenden Rohstoffen für unsere Pizzen den Salzgehalt zu verringern. Aufgrund der technologischen Eigenschaften von Salz ist dieser Prozess allerdings auch herausfordernd.
Wir finden jegliches Eintreten für den Tierschutz außerordentlich begrüßenswert und sind der Ansicht, dass die Nahrungsmittelherstellung mit den Bedürfnissen der Tiere soweit wie möglich in Einklang stehen sollte.
Aktuell erarbeiten wir Konzepte zu einem nachhaltigeren Einkauf tierischer Produkte. Herausforderungen bestehen hier nicht nur in Bezug auf die Kosten, sondern vor allem auch in Bezug auf die Verfügbarkeit von tierischen Produkten mit einem höheren Nachhaltigkeitsstandard. Daher überprüfen wir derzeit verstärkt auch Investitionen in qualitativ hochwertige pflanzliche Alternativen. Grundvoraussetzungen sind hier für uns ein gleichwertiger Geschmack sowie entsprechende Nährwertprofile sowie zum Beispiel auch Anforderungen an möglichst wenig Zusatzstoffe in den Rezepturen.
Gleichzeitig sind wir zuversichtlich, bis Ende 2025 nur noch Hähnchenfleisch zu beziehen, das mindestens den Kriterien der Europäischen Masthuhn Initiative (EMI) entspricht. Diese gehen über die gesetzlichen Vorschriften zum Tierschutz hinaus und bieten den Tieren unter anderem eine langsamere Aufzucht, verbesserte Luftqualität, mehr Tageslicht und ein größeres Platzangebot. Beispielsweise ist danach eine maximale Besatzdichte von 30 Kilogramm pro Quadratmeter erlaubt, im Gegensatz zu 42 Kilogramm pro Quadratmeter nach europäischem Gesetz. Um diesen hohen Tierwohl-Standard zu sichern, haben wir Rohwaren-Spezifikationen definiert, die für unsere auditierten Lieferanten bindend sind.
2022 haben wir für die Produktion der Ristorante Pollo in unseren Werken in Deutschland und Polen bereits nur Hähnchenfleisch verwendet, das nach den Kriterien der EMI produziert wurde. In 2023 haben wir dafür leider aufgrund von Lieferschwierigkeiten nur konventionelles Hähnchenfleisch verwenden können. 2024 setzen wir nun wieder für die Ristorante Pollo standardmäßig Hähnchenfleisch ein, das den Kriterien der EMI entspricht.
Unsere Ristorante Pollo wird in den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Spanien, Finnland, Portugal, Schweden, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Litauen, im United Kingdom, Irland sowie in Kanada verkauft.
Für unsere Pizzen mit Thunfisch setzen wir ausschließlich den als nicht gefährdet geltenden Skipjack (Katsuwonus pelamis) ein. Er stammt aus Fischereien, die nach den Kriterien des Marine Stewardship Council (MSC) für nachhaltige Fischerei zertifiziert sind. Die Fischereien haben bei unabhängigen Bewertungen nachgewiesen, dass sie gut bewirtschaftet werden, so fischen, dass die langfristige Gesundheit der Thunfischbestände sichergestellt wird, und sie ihre Auswirkung auf andere Arten und das Ökosystem im Allgemeinen minimieren. In der gesamten Lieferkette wird Fisch aus MSC-zertifizierten Fischereien von nicht-zertifiziertem Fisch und Meeresfrüchten getrennt gehalten. Die meisten Verpackungen sind bereits jetzt auf der Vorderseite mit dem entsprechenden Siegel gekennzeichnet; weitere folgen zeitnah nach.
Eines der wichtigsten Aromen, mit denen Menschen weltweit Kuchen und Desserts verbinden, ist Vanille. Daher ist Vanille eine essenzielle Zutat für Dr. Oetker.
Die Anbaugebiete der in unseren Produkten verwendeten Vanilleschoten liegen in Madagaskar, den Komoren, Indonesien und Papua-Neuguinea. Wir beschaffen unsere Vanille über Partner und nicht direkt vor Ort. Dazu arbeiten wir mit unseren Lieferanten nach international festgelegten Standards zusammen. Diese beruhen zum Teil auf den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und beinhalten Vorgaben zum Umweltschutz, zur Herkunft und zur Qualität der Rohwaren und Produkte.
Unser Ziel ist es natürlich, dass unsere Produkte Zutaten enthalten, die unter sozial- und umweltverträglichen Bedingungen hergestellt wurden. Daher engagieren wir uns zunehmend in Initiativen vor Ort.
So sind wir beispielsweise Mitglied der Sustainable Vanille Initiative (SVI). Diese Initiative wurde 2015 von internationalen Lebensmittelherstellern und der Vanilleindustrie ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Nachhaltigkeit und Qualität der Vanilleproduktion langfristig zu verbessern, insbesondere in Madagaskar, dem weltweit größten Anbaugebiet für Vanille.
Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, nachhaltige Vanilleprodukte zu kaufen. Bis 2023 sollen 20 Prozent der von uns verwendeten Vanille nachhaltig zertifiziert sein. Dazu sind wir auch in Gesprächen mit verschiedenen Organisationen.
Einer der bekanntesten und beliebtesten Aromastoffe ist sicherlich das Vanillin. Es ist der Hauptaromastoff der Vanilleschote und kann hieraus extrahiert und anschließend verarbeitet werden. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass der weltweite Bedarf an Vanillin nicht allein aus den Vanilleschoten gedeckt werden kann. Aus den rund 2 200 Tonnen Vanilleschoten, die jedes Jahr geerntet werden, ließen sich theoretisch lediglich 40 Tonnen Vanillin gewinnen. Das entspräche nur 0,2 Prozent des weltweiten Bedarfs von etwa 20 000 Tonnen und würde somit nicht ansatzweise ausreichen. Daher setzt auch Dr. Oetker nicht nur echte Vanille ein, sondern bietet auch Produkte mit dem Aromastoff Vanillin an. Ausgewiesen ist dies jeweils eindeutig anhand der Zutatenliste auf der Verpackung eines Produktes.
Neben seiner Funktion als Energielieferant hat Zucker vielfältige weitere Funktionen in Lebensmitteln: Er dient der Geschmacksgebung, er beeinflusst die Textur und Konsistenz von Lebensmitteln und er wirkt auf natürliche Weise konservierend. Dr. Oetker steht mit seinen Produkten für Genuss – und ist sich gleichzeitig im Klaren darüber, dass Menschen Zucker in Maßen essen sollten. So möchten wir Zucker möglichst schonend einsetzen und schauen uns für alle Produkte genau an, inwieweit wir – bei gleichbleibend gutem Geschmack – den enthaltenen Zucker reduzieren können.
Im Rahmen unserer Sustainability Charter haben wir uns daher das Ziel gesetzt, den Zuckergehalt in unseren Desserts bis 2025 um 15 Prozent und bei unseren Fertigen Kuchen und Backmischungen um 10 Prozent zu senken.
Im Sortimentsbereich Frische Desserts erfolgten beispielsweise bereits mehrere Rezepturanpassungen. Bei den beiden stärksten Sorten Paula Pudding Vanillegeschmack mit Schoko-Flecken sowie Paula Schoko-Pudding mit Vanillegeschmack-Flecken wurde der Zuckergehalt von 14,1g/100g in 2013 über drei Zwischenschritte auf 10,69g/100g in 2022 gesenkt. Somit liegt der durchschnittliche Zuckergehalt des Paula Dessert Sortiments nun insgesamt bei unter 12g/100g.
Im Zeitraum von 2006 bis Ende 2020 konnte auch der durchschnittliche Zuckergehalt des gesamten Vitalis-Sortiments um 20,3 Prozent* reduziert werden. Lag der durchschnittliche Zuckergehalt 2006 noch bei 24,6g/100g, so wurde der Wert stufenweise auf 19,6g/100g abgesenkt. (*Bei den Werten handelt es sich um absatzgewichtete Durchschnittswerte, bezogen auf den deutschen Markt)
Bei einigen Produkten können produzierende Unternehmen aus demselben Grund wie das Handwerk oder der Verbraucher in der häuslichen Küche nicht gänzlich auf den Einsatz von Zusatzstoffen verzichten: Zum Beispiel werden Backtriebmittel eingesetzt, damit der Kuchen aufgeht. Zusatzstoffe (auch bekannt als E-Nummern) werden daher schon seit jeher bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt. Ohne diese wäre das heute reichhaltige und qualitativ hochwertige Lebensmittelangebot nicht denkbar. Sie dienen der Sicherheit und Haltbarkeit von Lebensmitteln und tragen somit auch zur Verringerung der Lebensmittelvernichtung bei. Dr. Oetker verfährt dabei nach dem Quantum-satis-Prinzip: Es werden so wenige Zusatzstoffe wie möglich und nur so viele wie nötig eingesetzt. Durch Verbesserung der Technologien und Weiterentwicklung der Rezepturen arbeitet Dr. Oetker seit Jahren konsequent an der Reduzierung von Zusatzstoffen sowie an neuen Sortimenten, die möglichst ohne Zusatzstoffe auskommen.
Dr. Oetker setzt in seinen Produkten wenn möglich natürliche Aromen ein. Es werden ausschließlich „naturidentische“ Aromastoffe, natürliche Aromastoffe und Aromaextrakte verwendet, die der europäischen Aromenverordnung entsprechen, in der EU bewertet und ausdrücklich zugelassen sind. Natürliche Aromaextrakte, wie zum Beispiel Vanilleextrakt, bedürfen einer solchen Zulassung nicht. Sie werden aus Lebensmitteln und Stoffen pflanzlichen, tierischen und mikrobiologischen Ursprungs gewonnen und bestehen aus einem Bouquet natürlicher Aromastoffe. Eingesetzte Aromen werden gemäß den gültigen Kennzeichnungsvorschriften in der Zutatenliste transparent deklariert. Aromen werden bei Lebensmitteln verwendet, um deren Geschmack zu erhalten, zu unterstützen oder abzurunden. Der ursprüngliche geschmackliche Charakter des Produktes bleibt dabei in der Regel erhalten. Aromen werden aufgrund ihrer Intensität nur in sehr geringen Mengen verwendet.
Anders als bei hausgemachten Speisen, die zeitnah verzehrt werden, können industriell hergestellte Lebensmittel durch Verarbeitung, Lagerung und Transport teilweise ihr ursprüngliches Aroma verlieren. Hinzu kommt, dass bei reinen Naturprodukten, beispielsweise Erdbeeren, nicht jede Erdbeere identisch schmeckt. Dies hat unter anderem mit den Sorten oder Reifegraden zu tun. Verbraucher erwarten jedoch immer einen annähernd gleichen Geschmack über die gesamte Lebensdauer des Produktes. Um dies zu gewährleisten, setzen Hersteller von Lebensmitteln bei Bedarf Aromen in ihren Produkten ein – so auch Dr. Oetker.