Wir werden oft gefragt, wie wir bei Dr. Oetker zu bestimmten Themen stehen. Die meist gestellten Fragen mit den entsprechenden Antworten haben wir hier in einer Übersicht zusammengestellt.
Seit 2022 sind all unsere Standorte klimaneutral. Wir arbeiten dafür kontinuierlich daran, unseren Energieverbrauch zu reduzieren, mehr erneuerbare Energien selbst zu erzeugen oder, wo nötig, zu erwerben.
Generell möchten wir auf Dauer ohne Kompensation klimaneutral agieren können. Da wir das derzeit noch nicht gewährleisten können, investieren wir in zertifizierte, sorgfältig ausgewählte Ausgleichsprojekte. Wir sehen darin eine Möglichkeit, auch aktuell schon für die Emissionen einzustehen, die wir verursachen.
Bei der Auswahl der Projekte kommen für uns nur solche infrage, die nach einem der international hoch anerkannten Standards „Gold Standard“ oder „Verified Carbon Standard“ zertifiziert sind.
Dadurch stellen wir sicher, dass die Projekte die folgenden Kriterien erfüllen:
Derzeit investieren wir in ein Projekt für Windenergie in der Türkei, in effizientere und sauberere Holzkohleöfen für Privathaushalte in Ghana sowie in das internationale Baumpflanzungs- und Kleingruppenprogramm TIST in Kenia.
Detaillierte Informationen zu unseren CO₂-Ausgleichsprojekten finden Sie hier.
All unsere Mitarbeiter sollen einen fairen Lohn erhalten, der es ihnen ermöglicht, die Grundbedürfnisse ihrer Familien zu befriedigen und am sozialen Leben teilzunehmen. Darunter verstehen wir den Zugang zu nahrhaftem Essen, bezahlbarem Wohnraum, ausreichender Kleidung, sicherem Transport, angemessener Bildung, guter Gesundheit und die Möglichkeit, Geld zu sparen. Ob dies der Fall ist, überprüfen wir in regelmäßigen Abständen basierend auf Daten zu Lebenshaltungskosten in Ländern, in denen Dr. Oetker aktiv ist.
Der Umgang mit Gentechnik findet weltweit unterschiedliche Akzeptanz und wird insbesondere in den Ländern der EU skeptisch betrachtet. Dr. Oetker verwendet entsprechend keine gentechnisch modifizierten Rohstoffe.
Allein in Deutschland verarbeiten wir beispielsweise insgesamt rund 1 500 verschiedene Rohwaren. Diese beziehen wir zu mehr als 95 Prozent aus Europa, den Rest weltweit. Rohstoffe, die aufgrund ihrer regionalen Herkunft nicht im näheren Umfeld erhältlich sind, werden aus den für sie typischen Anbaugebieten bezogen. Wir sehen dies auch als Chance, in weniger entwickelten Regionen einen positiven Beitrag zu leisten. In diesem Zusammenhang spielen zwei Ziele unserer Sustainability Charter eine zentrale Rolle: bis 2025 eine Menschenrechts-Due Diligence in unseren Lieferketten zu implementieren und damit aktuelle und potenzielle Risiken für Menschenrechtsverletzungen dort zu erkennen und entsprechend zu handeln sowie entwaldungsfreie Lieferketten zu etablieren und somit sicherstellen zu können, dass keine Wälder für den Anbau unserer Rohstoffe zerstört werden.
Insekten in oder als Lebensmittel finden ganz unterschiedlichen Anklang: Für einige Menschen sind sie eine Delikatesse oder dienen ihnen als Proteinquelle und für andere sind sie als Nahrung unüblich.
In der EU gelten Insekten oder deren Bestandteile in Lebensmitteln als „neuartige Lebensmittel“ und sind in der Novel Food Verordnung geregelt. Zu diesen neuartigen Lebensmitteln zählen laut EU-Verordnung Mehlwürmer, Getreideschimmelkäfer, Heuschrecken und Hausgrillen. Zum Schutz der Verbraucher sind Nahrungsmittelhersteller verpflichtet, diese Zutaten im Zutatenverzeichnis von Lebensmitteln aufzuführen und zudem einen Allergenhinweis hierfür anzubringen. Somit können sich Verbraucher immer über den Einsatz dieser Zutat anhand der Etikettierung informieren.
Aktuell verwenden wir keine dieser neuartigen Lebensmittel in unseren Produkten und haben es derzeit auch nicht geplant.
Bei Schellack (E904) und Echtem Karmin (E120) handelt es sich nicht um „neuartige Lebensmittel“, sondern um bereits seit mehr als 30 Jahren zugelassene Zusatzstoffe, die längst die entsprechenden Sicherheitsprüfungen erfolgreich durchlaufen haben.
Schellack wird häufig als Überzugsmittel für bestimmte Obstsorten verwendet. Er ist u.a. aber auch zugelassen für Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel, Süßwaren oder Schokolade.
Echtes Karmin gehört zu den Lebensmittelfarbstoffen, die aus natürlichen Quellen gewonnenen werden und verleiht Lebensmitteln eine intensive rote Farbe. Bei uns kommen diese beiden Zusatzstoffe im Wesentlichen bei unseren Dekorartikeln zum Einsatz. Dabei verfahren wir immer nach dem Grundsatz: Es werden so wenige Zusatzstoffe wie möglich und nur so viele wie nötig eingesetzt.
Weitere Informationen zur Verwendung von Zusatzstoffen finden Sie unter Zusatzstoffe und Aromen.
Dr. Oetker setzt weltweit größtenteils Rainforest
Alliance-zertifizierten Kakao ein. Für neu akquirierte Unternehmen gewähren wir mit Blick auf bestehende Lieferverträge eine Übergangsfrist von drei Jahren.
Wir fordern ausdrücklich von all unseren Lieferanten, die Einhaltung international anerkannter Menschenrechte unter Beachtung geltender Gesetze sicherzustellen. Das umfasst auch das Verbot von Kinderarbeit nach den Konventionen der ILO (International Labour Organization) und adressiert damit das wohl dringlichste Problem bei der Kakaoproduktion. Zusätzlich verfügen die meisten unserer Lieferanten nachweislich über eigene Programme, um Nachhaltigkeit bei Anbau und Produktion von Kakao zu fördern.
Entsprechend der Dr. Oetker Sustainability Charter verfolgen wir das Ziel, weltweit bis 2025 nur Eier sowie Eiprodukte zu verwenden, die mindestens aus Bodenhaltung stammen. In Europa ist dies bereits ausschließlich der Fall, international derzeit zu 98,5 %. Wir haben dies weltweit als klare Vorgabe in unseren jeweiligen Spezifikationen und somit in den Lieferantenverträgen festgelegt und können es durch entsprechende Zertifikate bestätigen. Für neu akquirierte Unternehmen gewähren wir Übergangsfristen gemäß bestehender Lieferverträge von maximal drei Jahren.
Je weniger Lebensmittel verschwendet werden, desto besser ist das für Klima und Umwelt. Der direkte Einfluss von Lebensmittelproduzenten wie Dr. Oetker ist hier relativ gering: So fallen bei der Verarbeitung in der Produktion nach aktuellen Studien in Deutschland beispielsweise nur ca. 18 Prozent* der Lebensmittelabfälle an. Diesen Anteil versuchen wir weiter zu verringern: Unsere Sustainability Charter sieht vor, dass wir bis 2025 25% weniger Lebensmittelabfälle in der Produktion haben werden.
Aber auch außerhalb unseres direkten Einflusses sehen wir uns in der Verantwortung: Durch entsprechende Produkt- bzw. Portionsgrößen, eine möglichst lange Haltbarkeit und eine Aufklärung des Verbrauchers zum Umgang mit dem MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) können wir indirekt dafür sorgen, dass möglichst wenig Lebensmittel entsorgt werden.
Auch stehen wir beim Thema Lebensmittelverschwendung in engem Austausch mit unseren Lieferanten: Was passiert mit Rohstoffen, die wir an Lieferanten zurückgeben müssen, weil sie nicht unseren Anforderungen hinsichtlich Qualität oder Größe entsprechen? Die meisten unserer Lieferanten stellen sicher, dass sie diese verzehrfähigen Retouren verantwortungsvoll für Lebensmittel weiterverwenden.
*Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) im Auftrag des Bundesernährungsministeriums (BMEL) zusammen mit der Universität Stuttgart in der Studie "Lebensmittelabfälle in Deutschland – Baseline 2015", 2019
Mit der Einführung des Nutri-Scores und weiterer Initiativen für mehr Transparenz, möchte Dr. Oetker bewusste Kaufentscheidungen von Verbrauchern fördern und ihnen die bestmögliche Orientierung bei der Auswahl ihrer Lebensmittel ermöglichen. Wir haben den Nutri-Score in Spanien, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg eingeführt. Somit werden wir dort entsprechend der Markensatzung der Santé Publique, Inhaberin der Markenrechte und damit Lizenzgeberin für den Nutri-Score, alle in diesen Ländern vertriebenen Produkte der Marke Dr. Oetker innerhalb von 24 Monaten auf der Verpackung kennzeichnen. Das bedeutet, dass das Kennzeichnungsmodell bis spätestens Ende 2023 vorn auf der Packung sämtlicher kennzeichnungsfähiger Produkte der Marke in den entsprechenden Märkten zu sehen sein wird. Für Länder, die den Nutri-Score nicht akzeptieren, soll es zukünftig eine vergleichbare Kennzeichnung geben.
Dr. Oetker verwendet verschiedene pflanzliche Öle, die je nach Verfügbarkeit aus unterschiedlichen Ländern stammen können. Palmöl beziehen wir hauptsächlich aus Indonesien und Malaysia.
Bereits seit 2011 sind wir Mitglied beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, kurz: RSPO) und wenden die vom RSPO aufgestellten Kriterien für den nachhaltigen Anbau von Palmöl an. Um der globalen Zerstörung von Waldflächen entgegenzuwirken, zielen wir darauf ab, weltweit nur noch Palmöl in unseren Produkten einzusetzen, das den RSPO-Standard „Segregated“ hat. Für das Palmöl, das wir direkt einkaufen, haben wir dieses Ziel international bereits zu mehr als 90 Prozent erfüllt. Der aktuelle Status, zu welchem Anteil Dr. Oetker „Segregated“ Palmöl bezieht und zu welchem „Mass Balance“, lässt sich beim RSPO direkt einsehen: Dr. August Oetker KG | Member | RSPO - Roundtable on Sustainable Palm Oil
Nur bei neu akquirierten Unternehmen gewähren wir eine Übergangslösung, da wir möglicherweise bestehende Lieferverträge übernehmen müssen. Diese können auch Rohstoffe oder Produkte umfassen, die gar nicht RSPO-zertifiziert sind oder nicht nach dem „Segregated“-Standard. Die Unternehmen müssen dann spätestens nach drei Jahren den Standard „Mass Balance“ erfüllen, spätestens nach fünf Jahren muss die Umstellung auf den „Segregated“-Standard erfolgt sein. Insbesondere bei Zutaten, in denen Palmöl nur eine sehr geringe Komponente des Rohstoffes ist, wie zum Beispiel in Emulgatoren, ist es teils herausfordernd, diese in „Segregated“-Qualität zu bekommen.
Dr. Oetker versucht, den Verbrauch von Palmöl so gering wie möglich zu halten, erachtet den vollständigen Verzicht aktuell jedoch weder für umsetzbar noch für sinnvoll: Laut aktuellen Studien nimmt die Produktion von Sonnenblumen- oder Rapsöl fast das 5-Fache der Anbaufläche in Anspruch, die für die Produktion von Palmöl benötigt wird. Hinzu kommt, dass es für viele der in Frage kommenden Öl-Arten wie Kokosöl oder Sheafett noch keine dem RSPO vergleichbaren Standards gibt. Dadurch lassen sich mögliche ökologische, aber auch soziale Folgen in den Anbauländern aktuell kaum abschätzen.
Aktuell wandelt sich die Lage auf dem globalen Markt für Pflanzenöle sehr schnell. Die Gründe hierfür sind unter anderem weitgreifende Ernteausfälle bei einigen Ölpflanzen und der Krieg in der Ukraine. Auch das Angebot von Palmöl ist von diesen stetigen Änderungen auf dem Weltmarkt betroffen. Wir verwenden nur geringe Mengen Palmöl in unseren Produkten, sodass wir unseren Bedarf aktuell noch abdecken können. Je nach Entwicklung der Märkte für Palmöl, können wir Schwierigkeiten beim Bezug von nachhaltig angebautem Palmöl jedoch nicht gänzlich ausschließen.
Dr. Oetker hat es sich im Rahmen der Sustainability Charter zum Ziel gesetzt, bis 2025 nur noch recyclingfähige Verpackungen zu verwenden und – wo sinnvoll und möglich – auf Kunststoff zu verzichten.
In manchen Fällen ist Plastik nach sorgfältigem Abwägen allerdings derzeit noch im Vergleich zu Papier das bessere Verpackungsmaterial. Plastik bietet eine hohe Produktsicherheit und weist ein geringes Gewicht auf. Das wirkt sich positiv auf die Sicherheit und die Klimabilanz des Transportes aus. Natürlich überprüfen wir dabei kontinuierlich, wie wir den Materialeinsatz für die Verpackung so gering wie möglich halten können.
Auch arbeiten wir nicht zuletzt an einer möglichst optimalen Recyclingfähigkeit unserer Verpackungsbestandteile, die aus Plastik sind. Die von uns überwiegend verwendeten Mono-Materialien, also solche, die nur aus einer Art Material bestehen, bieten Vorteile. Auch unsere transparenten und hellen Kunststoffe werden von den Sortieranlagen der Recyclingunternehmen meist fehlerfrei identifiziert und damit den richtigen Materialströmen zugeordnet.
Natürlich beobachten wir auch den Markt für alternative Verpackungsmaterialien. Aktuell ist es jedoch so, dass viele Plastikalternativen von den bestehenden Recyclingsystemen (noch) nicht recycelt werden können.
In puncto nachhaltige Verpackungsentwicklung besteht für uns ein nächster Schritt in der Verwendung eines möglichst hohen Anteils an recyceltem Material. Bei unseren Verpackungsmaterialien aus Papier oder Pappe ist dies je nach Material zu 70 bis 80 Prozent der Fall. Die Faltschachteln für unsere The Good Baker Pizzen bestehen sogar zu 100 Prozent aus recycelten Fasern und sind entsprechend FSC-zertifiziert (Lizenznummer FSC-C164707).
Darüber hinaus ist der Einsatz wiederverwerteter Materialien laut der aktuellen Gesetzeslage für Lebensmittel kaum oder nur sehr begrenzt möglich. So ist es nicht erlaubt, recycelte Kunststoffe aus nicht geschlossenen Materialkreisläufen im direkten Kontakt mit Lebensmitteln einzusetzen. Damit die Nutzbarkeit von rezyklierten Verpackungsmaterialien, also solchen, die aus wiederverwerteten Materialien bestehen, für Lebensmittel signifikant gesteigert wird, bedarf es seitens der EU einer Überarbeitung der Zulassungsanforderungen.
Nachhaltig zu handeln ist für Dr. Oetker ein Schritt auf dem Weg zu regenerativem Wirtschaften: Wir möchten nicht nur die negativen Auswirkungen auf die Welt reduzieren oder komplett vermeiden, sondern eine positive Auswirkung auf unsere Umwelt haben und damit die Lebensgrundlage für Menschen und Tiere verbessern. Für Dr. Oetker ist dies ein wichtiger Punkt für eine lebenswerte Zukunft, für die wir jetzt die Weichen stellen.
Ein Beispiel dafür sind die Methoden der „regenerativen Landwirtschaft“. Lebensmittel werden dabei so hergestellt, dass die Bodengesundheit verbessert, Wasserkreisläufe gestärkt und die Vielfalt von Tieren und Pflanzen gefördert werden. Das Ergebnis sind lebendigere Böden, die zusätzlichen Kohlenstoff binden, mehr Wasser speichern, eine verbesserte Nährstoffverfügbarkeit aufweisen und damit weniger Dünger und Pestizide benötigen. Dies führt auf lange Sicht zur Verbesserung für den Klimaschutz, die Biodiversität, den Wasserhaushalt und auch zu mehr Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterereignisse.
Dr. Oetker arbeitet derzeit in einem Projekt daran, verschiedene Formen der regenerativen Landwirtschaft zu fördern und Rohwaren aus regenerativer Landwirtschaft zu beziehen. Das Projekt fokussiert sich in seiner ersten Phase auf die Rohwaren Weizen und Getreide sowie Zucker (Rüben). In 2023 sollen in diesem Rahmen entsprechende Pilotprojekte an den Start gehen.
Sprechen wir über Salz in Lebensmitteln, so meinen wir den Natriumgehalt des Lebensmittels. Zum hauptsächlichen Teil resultiert dieser Natriumgehalt aus dem Gehalt an Kochsalz, chemisch Natrium-Chlorid (NaCl). Aber auch andere Natriumsalze, z.B. Backpulver oder der natürlich vorkommende Natriumgehalt von Zutaten haben hier Einfluss.
Salz ist im menschlichen Körper sehr wichtig für bestimmte Körperfunktionen wie z. B. der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushaltes der Körperzellen und zur Regulation des Blutdrucks. Wenn wir zu viel Salz essen, kann dies auf Dauer zu Bluthochdruck führen. Dr. Oetker versucht daher, den Salzgehalt in seinen Pizzen möglichst gering zu halten.
Einerseits wird den Pizzen Kochsalz zugefügt, um beispielsweise die Teigherstellung und den würzigen Geschmack zu unterstützen, andererseits ist Salz bereits Bestandteil vieler Rohwaren.
Insbesondere bei der Herstellung von Zutaten wie Salami, Schinken und Käse wird Salz aufgrund seiner konservierenden Eigenschaft benötigt, um Bakterien- und Schimmelwachstum zu verhindern und damit die mikrobiologische Sicherheit der Zutaten zu gewährleisten. Wo fehlendes Salz die Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit der Produkte gefährdet, müssten weitere Zutaten oder auch Konservierungsstoffe diese Funktion übernehmen. Will man, so wie wir von Dr. Oetker, auf diese verzichten, bleibt bei bestimmten Produktsorten eine Restmenge Salz, die sich in letzter Konsequenz nicht weiter reduzieren lässt.
Nichtsdestotrotz konnten wir den Salzgehalt in unseren Tiefkühlpizzen reduzieren: Von 2007 bis 2021 konnte der Salzgehalt der international angebotenen Pizzen durch eine stufenweise Verringerung von 1,59 Gramm / 100 Gramm auf 1,12 Gramm / 100 Gramm gesenkt werden. Für 2022 wird der Salzgehalt mit 1,06 Gramm / 100 Gramm prognostiziert.
Bis zum Jahr 2025 haben wir uns das Ziel gesetzt, für alle Pizzen einen Kochsalzgehalt von maximal 1 Gramm/100 Gramm zu erreichen.
Hierfür forscht Dr. Oetker intensiv in Zusammenarbeit mit Rohwarenherstellern und-lieferanten sowie Universitäten daran, insbesondere bei den grundlegenden Rohstoffen für unsere Pizzen den Salzgehalt zu verringern. Aufgrund der technologischen Eigenschaften von Salz ist dieser Prozess allerdings auch herausfordernd.
Wir finden jegliches Eintreten für den Tierschutz außerordentlich begrüßenswert und sind der Ansicht, dass die Nahrungsmittelherstellung mit den Bedürfnissen der Tiere soweit wie möglich in Einklang stehen sollte.
Aktuell erarbeiten wir Konzepte zu einem nachhaltigeren Einkauf tierischer Produkte. Herausforderungen bestehen hier nicht nur in Bezug auf die Kosten, sondern vor allem auch in Bezug auf die Verfügbarkeit von tierischen Produkten mit einem höheren Nachhaltigkeitsstandard. Daher überprüfen wir derzeit verstärkt auch Investitionen in qualitativ hochwertige pflanzliche Alternativen. Grundvoraussetzungen sind hier für uns ein gleichwertiger Geschmack sowie entsprechende Nährwertprofile sowie zum Beispiel auch Anforderungen an möglichst wenig Zusatzstoffe in den Rezepturen.
Gleichzeitig sind wir zuversichtlich, bis Ende 2025 nur noch Hähnchenfleisch zu beziehen, das mindestens den Kriterien der Europäischen Masthuhn Initiative (EMI) entspricht. Diese gehen über die gesetzlichen Vorschriften zum Tierschutz hinaus und bieten den Tieren unter anderem eine langsamere Aufzucht, verbesserte Luftqualität, mehr Tageslicht und ein größeres Platzangebot. Beispielsweise ist danach eine maximale Besatzdichte von 30 Kilogramm pro Quadratmeter erlaubt, im Gegensatz zu 42 Kilogramm pro Quadratmeter nach europäischem Gesetz. Um diesen hohen Tierwohl-Standard zu sichern, haben wir Rohwaren-Spezifikationen definiert, die für unsere auditierten Lieferanten bindend sind.
Seit Januar 2022 verwenden wir für die Produktion der Ristorante Pollo in unseren Werken in Deutschland und Polen nur Hähnchenfleisch, das nach den Kriterien der EMI produziert wurde. Lediglich von Januar bis August 2023 bekommen wir auch hierfür leider nur konventionelles Hähnchenfleisch. Ab September 2023 kommt aber wieder das Hähnchenfleisch zum Einsatz, das wir standardmäßig verwenden und das den Kriterien der EMI entspricht.
Unsere Ristorante Pollo wird in den Niederlanden, Norwegen, Belgien, Spanien, Finnland, Portugal, Schweden, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Litauen, im United Kingdom sowie in Kanada verkauft.
Für unsere Produkte mit Thunfisch setzen wir ausschließlich den als nicht gefährdet geltenden Skipjack (Katsuwonus pelamis) ein. Die Produkte sind mit der entsprechenden Fischart gekennzeichnet. Den Thunfisch beziehen wir überwiegend aus dem Fanggebiet FAO 71 im Westpazifik.
Ergänzend dazu setzen wir bereits in einigen Pizzasortimenten Thunfisch ein, der nach den Kriterien des Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert ist: Hierbei handelt es sich um die internationalen Sortimente Pizza Tradizionale, Casa di Mama, Die Ofenfrische, Bistro Baguette, La Mia Grande und Intermezzo. Die Verpackungen sind auf der Vorderseite mit dem entsprechenden Siegel gekennzeichnet.
Für Sorten, bei denen die Umstellung auf MSC-zertifizierten Thunfisch noch nicht möglich ist, haben wir folgende Kriterien für nachhaltige Fischerei festgelegt: Der Thunfisch, den wir auf diesen nicht-MSC-zertifizierten Pizzen verwenden, wird ohne Einsatz von Lockbojen (FAD-free) gefangen. Darüber hinaus ist für uns besonders wichtig, dass keine Delfine beim Thunfischfang gejagt oder getötet werden. Deshalb haben wir alle unsere Thunfischlieferanten auf die Kontrollbedingungen des Earth Island Institute (http://savedolphins.eii.org) verpflichtet, welches die Regeln für den delfinsicheren Fischfang definiert.
Eines der wichtigsten Aromen, mit denen Menschen weltweit Kuchen und Desserts verbinden, ist Vanille. Daher ist Vanille eine essenzielle Zutat für Dr. Oetker.
Die Anbaugebiete der in unseren Produkten verwendeten Vanilleschoten liegen in Madagaskar, den Komoren, Indonesien und Papua-Neuguinea. Wir beschaffen unsere Vanille über Partner und nicht direkt vor Ort. Dazu arbeiten wir mit unseren Lieferanten nach international festgelegten Standards zusammen. Diese beruhen zum Teil auf den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und beinhalten Vorgaben zum Umweltschutz, zur Herkunft und zur Qualität der Rohwaren und Produkte.
Unser Ziel ist es natürlich, dass unsere Produkte Zutaten enthalten, die unter sozial- und umweltverträglichen Bedingungen hergestellt wurden. Daher engagieren wir uns zunehmend in Initiativen vor Ort.
So sind wir beispielsweise Mitglied der Sustainable Vanille Initiative (SVI). Diese Initiative wurde 2015 von internationalen Lebensmittelherstellern und der Vanilleindustrie ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Nachhaltigkeit und Qualität der Vanilleproduktion langfristig zu verbessern, insbesondere in Madagaskar, dem weltweit größten Anbaugebiet für Vanille.
Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, nachhaltige Vanilleprodukte zu kaufen. Bis 2023 sollen 20 Prozent der von uns verwendeten Vanille nachhaltig zertifiziert sein. Dazu sind wir auch in Gesprächen mit verschiedenen Organisationen.
Einer der bekanntesten und beliebtesten Aromastoffe ist sicherlich das Vanillin. Es ist der Hauptaromastoff der Vanilleschote und kann hieraus extrahiert und anschließend verarbeitet werden. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass der weltweite Bedarf an Vanillin nicht allein aus den Vanilleschoten gedeckt werden kann. Aus den rund 2 200 Tonnen Vanilleschoten, die jedes Jahr geerntet werden, ließen sich theoretisch lediglich 40 Tonnen Vanillin gewinnen. Das entspräche nur 0,2 Prozent des weltweiten Bedarfs von etwa 20 000 Tonnen und würde somit nicht ansatzweise ausreichen. Daher setzt auch Dr. Oetker nicht nur echte Vanille ein, sondern bietet auch Produkte mit dem Aromastoff Vanillin an. Ausgewiesen ist dies jeweils eindeutig anhand der Zutatenliste auf der Verpackung eines Produktes.
Neben seiner Funktion als Energielieferant hat Zucker vielfältige weitere Funktionen in Lebensmitteln: Er dient der Geschmacksgebung, er beeinflusst die Textur und Konsistenz von Lebensmitteln und er wirkt auf natürliche Weise konservierend. Dr. Oetker steht mit seinen Produkten für Genuss – und ist sich gleichzeitig im Klaren darüber, dass Menschen Zucker in Maßen essen sollten. So möchten wir Zucker möglichst schonend einsetzen und schauen uns für alle Produkte genau an, inwieweit wir – bei gleichbleibend gutem Geschmack – den enthaltenen Zucker reduzieren können.
Im Rahmen unserer Sustainability Charter haben wir uns daher das Ziel gesetzt, den Zuckergehalt in unseren Desserts bis 2025 um 15 Prozent und bei unseren Fertigen Kuchen und Backmischungen um 10 Prozent zu senken.
Im Sortimentsbereich Frische Desserts erfolgten beispielsweise bereits mehrere Rezepturanpassungen. Bei den beiden stärksten Sorten Paula Pudding Vanillegeschmack mit Schoko-Flecken sowie Paula Schoko-Pudding mit Vanillegeschmack-Flecken wurde der Zuckergehalt von 14,1g/100g in 2013 über drei Zwischenschritte auf 10,69g/100g in 2022 gesenkt. Somit liegt der durchschnittliche Zuckergehalt des Paula Dessert Sortiments nun insgesamt bei unter 12g/100g.
Im Zeitraum von 2006 bis Ende 2020 konnte auch der durchschnittliche Zuckergehalt des gesamten Vitalis-Sortiments um 20,3 Prozent* reduziert werden. Lag der durchschnittliche Zuckergehalt 2006 noch bei 24,6g/100g, so wurde der Wert stufenweise auf 19,6g/100g abgesenkt. (*Bei den Werten handelt es sich um absatzgewichtete Durchschnittswerte, bezogen auf den deutschen Markt)
Bei einigen Produkten können produzierende Unternehmen aus demselben Grund wie das Handwerk oder der Verbraucher in der häuslichen Küche nicht gänzlich auf den Einsatz von Zusatzstoffen verzichten: Zum Beispiel werden Backtriebmittel eingesetzt, damit der Kuchen aufgeht. Zusatzstoffe (auch bekannt als E-Nummern) werden daher schon seit jeher bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt. Ohne diese wäre das heute reichhaltige und qualitativ hochwertige Lebensmittelangebot nicht denkbar. Sie dienen der Sicherheit und Haltbarkeit von Lebensmitteln und tragen somit auch zur Verringerung der Lebensmittelvernichtung bei. Dr. Oetker verfährt dabei nach dem Quantum-satis-Prinzip: Es werden so wenige Zusatzstoffe wie möglich und nur so viele wie nötig eingesetzt. Durch Verbesserung der Technologien und Weiterentwicklung der Rezepturen arbeitet Dr. Oetker seit Jahren konsequent an der Reduzierung von Zusatzstoffen sowie an neuen Sortimenten, die möglichst ohne Zusatzstoffe auskommen.
Dr. Oetker setzt in seinen Produkten wenn möglich natürliche Aromen ein. Es werden ausschließlich „naturidentische“ Aromastoffe, natürliche Aromastoffe und Aromaextrakte verwendet, die der europäischen Aromenverordnung entsprechen, in der EU bewertet und ausdrücklich zugelassen sind. Natürliche Aromaextrakte, wie zum Beispiel Vanilleextrakt, bedürfen einer solchen Zulassung nicht. Sie werden aus Lebensmitteln und Stoffen pflanzlichen, tierischen und mikrobiologischen Ursprungs gewonnen und bestehen aus einem Bouquet natürlicher Aromastoffe. Eingesetzte Aromen werden gemäß den gültigen Kennzeichnungsvorschriften in der Zutatenliste transparent deklariert. Aromen werden bei Lebensmitteln verwendet, um deren Geschmack zu erhalten, zu unterstützen oder abzurunden. Der ursprüngliche geschmackliche Charakter des Produktes bleibt dabei in der Regel erhalten. Aromen werden aufgrund ihrer Intensität nur in sehr geringen Mengen verwendet.
Anders als bei hausgemachten Speisen, die zeitnah verzehrt werden, können industriell hergestellte Lebensmittel durch Verarbeitung, Lagerung und Transport teilweise ihr ursprüngliches Aroma verlieren. Hinzu kommt, dass bei reinen Naturprodukten, beispielsweise Erdbeeren, nicht jede Erdbeere identisch schmeckt. Dies hat unter anderem mit den Sorten oder Reifegraden zu tun. Verbraucher erwarten jedoch immer einen annähernd gleichen Geschmack über die gesamte Lebensdauer des Produktes. Um dies zu gewährleisten, setzen Hersteller von Lebensmitteln bei Bedarf Aromen in ihren Produkten ein – so auch Dr. Oetker.